Der etwas andere, aber wahrscheinlich älteste Oldtimer im Verein.
Schon seit längerer Zeit habe ich geplant, einen Tisch auf Basis eines Lorenfahrwerks oder ähnliches zu bauen. Ursprünglich hat mir ein Esstisch vorgeschwebt, mit dem ich auf Schienen in die Küche zum Eindecken und dann zurück in das Wohnzimmer zum Essen fahren kann. Leider ist es in unserer Gegend schwierig etwas in der Art zu finden. Vor etwa zwei Jahren hat mich dann jemand (der alles besorgen kann), darauf aufmerksam gemacht, dass ein altes Sägewerk abgerissen werden soll. Bin gespannt, wer von euch errät, um wen es sich handelt. Er hat auch den Kontakt hergestellt und zusammen haben wir Achsen, Rahmen, Schienen, usw. dort ausgebaut und mitgenommen. Die Teile dürften so an die hundert Jahre alt sein. Dank Corona und lock-down hatte ich tatsächlich Zeit mein Projekt in Angriff zu nehmen.
Da die Teile stark verrostet waren, war das Zerlegen Schwerstarbeit. Verschraubungen der Radaufnahmen oder der Schwellen konnten nur nach intensiver Behandlung mit dem Schweißbrenner gelöst werden. Da meine Frau zwischenzeitlich leichte Zweifel gehegt hat, ob es sinnvoll ist quer durch die Wohnung Schienen zu verlegen, haben wir uns für eine kleinere Variante als fahrbaren Couchtisch geeinigt. Deshalb musste als erstes der Rahmen um einen Meter gekürzt und wieder zusammengeschweißt werden. Die Rollenlager für die Achsen mussten lediglich von steinhartem Fett befreit werden. Nach dem Zerlegen und Reinigen habe ich nur den losen Rost mit der Messingbürste entfernt, um die Patina zu erhalten. Die Schrauben waren leider nicht mehr zu retten und mussten durch neue ersetzt werden. Um ihnen ein passendes Aussehen zu geben, wurde zuerst die Zinkschicht mit Ameisensäure entfernt. Dann wurden sie für ein paar Tage mit Salzlösung eingesprüht, bis sie ordentlich verrostet waren. Nach dem Zusammenbau wurde alles mit Owatrolöl eingelassen. Jetzt fehlt nur noch die Glasplatte oben auf, was sich im Moment verzögert – Corona eben.